Der Medicus

Archiv der NW-Kolumne "Ihr Medicus"...

Viel Spaß beim lesen...

Weihnachtsgans und Neujahrskater

Was liegt zwischen Weihnachtsgans und Gallenkolik? Diese Frage stellte mir kürzlich ganz ehrlich ein Patient. Die korrekte Antwort lautete: der erste Weihnachtstag. Wenn nicht unmittelbar nach fettreicher Mahlzeit das Schicksal oder der „liebe Gott“, der bekanntlich kleine Sünden sofort bestraft, zuschlägt, so folgt spätestens am dritten Tag (in der Regel am zweiten Weihnachtstag) die Rache in Form einer Gallenkolik auf dem Fuß.

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Nach der Theorie sind fast alle Menschen krank

Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles andere nichts“, lautet eine Binsenweisheit. Man kann unendlich viel für seine Gesundheit tun. Das hat aber so gut wie gar nichts damit zu tun, ob man sich auch gesund fühlt.

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Größte Krebsrisiken sind individueller Natur

Jährlich erkranken in Deutschland rund 340.000 Menschen an Krebs, mehr als 210.000 sterben daran,das sind rund 25 Prozent aller Todesfälle. Krebs ist damit die zweithäufigste Todesursache nach den Herz- u. Kreislauferkrankungen mit 47 Prozent. Ein Grund mehr, sich mit diesem „mörderischen“ Thema intensiver zu beschäftigen. In drei Artikeln werde ich mich bemühen, einige Erkenntnisse der Krebsforschung wiederzugeben.

Teil I: Was ist Krebs?

Krebs ist eine genetische Erkrankung, die durch Veränderungen an unserer Erbsubstanz, den Nukleinsäuren (englisch DNA), entsteht. Das klassische Dogma der Krebsentstehung besagt,dass karzinogene Umweltfaktoren wie ionisierende Strahlung oder Zigarettenrauch Veränderungen in der DNA-Sequenz einiger krebsassoziierter Gene (Onkogene) bewirken. Diese Mutationen in den Onkogenen können überaktive Onkoproteine entstehen lassen, die das Krebswachstum fördern, insbesondere wenn der natürliche Gegenspieler, das Tumorsuppressorgen durch Mutationen inaktiviert wurde und keine das krebsige Zellwachstum hemmenden Proteine zur Verfügung stehen.

Das modifizierte Dogma geht davon aus, dass der Synthese- und Reparaturbetrieb durch genetische Defekte gestört wird und es durch Zellteilung zu zehntausenden zufälligen Mutationen kommt, aus denen Krebszellen entstehen. Eine weitere Theorie führt die Krebsentstehung auf den frühen Ausfall eines sogenannten „Mastergens“ zurück, das für den korrekten Ablauf der Zellteilung nötig ist. Einige Zellen enthalten Chromosomen in abnormer Zahl oder mit fehlenden oder überzähligen Stücken.

Die neueste Theorie hebt ab auf ein frühzeitiges „Chromosomen-Tohuwabohu“, bei dem durch einen Fehler in der Zellteilung Abweichungen in der Anzahl ganzer Chromosomen sowie Vertauschungen von DNA-Fragmenten auftreten. Das daraus folgende zerstörerische Wachstum kann nur durch den sogenannten programmierten Zelltod, die Apoptose, aufgehalten werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei ein spezielles Protein (P53), das als Wächter des Erbguts bezeichnet wird.Es führt bei Schäden am Erbgut zur Bildung von Todesrezeptoren auf der Zellmembran, an die gewisse Signalmoleküle andocken, die die Apoptose auslösen. Bei der Chemo- und Strahlentherapie wird diese Eigenschaft durch eine künstliche Schädigung der Krebszellen mit nachfolgendem Zelltod therapeutisch genutzt.

Insgesamt gibt es sechs teuflische Eigenschaften, in denen sich Krebszellen von normalen Zellen unterscheiden: 1.Krebszellen teilen sich, ohne auf externe Wachstumssignale zu warten. 2. Sie wachsen verdrängend und zerstörend ins Nachbargewebe. 3. Im Gegensatz zu geschädigten normalen Zellen unterliegen sie keiner Apoptose. 4.Sie stimulieren das Wachstum von Blutgefäßen. 5.Krebszellen teilen sich nahezu unbegrenzt, normale Zellen höchstens 70mal. 6. Krebszellen verlassen ihr Herkunftsgewebe und setzen Tochtergeschwülste (Metastasen), die schließlich auch die lebenswichtigen Organsysteme (Hirn, Lunge, Knochen) beeinträchtigen.

Über das individuelle Krebsrisiko besteht in der Öffentlichkeit immer noch ein falsches Bild. Nicht Umweltverschmutzung, ionisierende Strahlung und Schadstoffbelastungen im Beruf sind das größte Problem, sondern Rauchen und ungesunde Ernährungsweise (zu viel Fett, zu wenig Ballaststoffe). Auch Viren spielen eine nicht unerhebliche Rolle.

Ihr Medicus

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Je früher, desto besser?

Früh erkannt ist Krebs heilbar!“. Kaum ein Motto hat Ärzte, Patienten, Medien und Wissenschaft so beeinflusst und zu immer größeren Anstrengungen in der Vorsorge geführt. Ist dem aber wirklich so? Niederländische Forscher veröffentlichten kürzlich im anerkannten „New England Journal of Medicine“ ihre Ergebnisse. Sie fanden, dass der Brustkrebs bei Frauen sich in zwei Gruppen einteilen lässt.

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Gefährliche Umwelt, riskantes Verhalten

Das leidige Rauchen ist der bedeutendste individuelle Risikofaktor für die Entstehung von Krebs. Diese Art der hausgemachten Luftverschmutzung ist für 90 Prozent der Lungenkrebse und 30 Prozent aller übrigen Krebsfälle verantwortlich. Luftschadstoffe schlagen nur mit einem Prozent zu Buche.

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Gegen Schwermut ist ein Kraut gewachsen

Mit dem „Blama“ - für nicht Kundige: der Blasheimer Markt - fängt der Herbst an und mit dem schönen Sommerwetter ist's vorbei, lautet eine ostwestfälische Bauernregel. Pustekuchen, diesmal hatten wir richtig Glück, das uns fast Kaiserwetter bescherte.

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Adernverkalkung ein entzündlicher Prozess

Noch vor wenigen Jahren wurde die Arteriosklerose (Adernverkalkung) in sehr mechanistischer Weise verglichen mit der Verkalkung unserer Wasserleitungen. Fett und Kalkablagerungen in der Gefäßinnenhaut (Intima) führen demzufolge zu einer Einengung der Gefäßweite bis hin zum Verschluss. Die Folgen sind Herzinfarkt und Schlaganfall.

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Ein Gläschen in Ehren

Immer wieder hört und liest man, dass der regelmäßige Genuss von ein bis zwei Gläsern Wein oder der entsprechenden Menge Bier der Gesundheit förderlich sein soll. Unterstützt wird diese Hypothese durch die Statistik.

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Wenn es in den Ohren klingelt

Immer öfter wird der Hausarzt aufgesucht wegen Ohrgeräuschen (Tinnitus), die ganz plötzlich und unerwartet die arglosen Patienten überfallen und häufig mit Hörstörungen verbunden sind. Die Geräuschqualitäten reichen von Brummen, Sausen über Klingeln und Pfeiffen und variieren individuell sehr stark.

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Auch Saunieren will gelernt sein

Ist das Wetter so richtig naß, kalt und unfreundlich, wie jetzt zur Jahreswende, so zieht es viele Menschen nicht nur in die warme Stube und unter den Weihnachtsbaum, sondern immer öfter in die heimische Sauna.

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